Zum Inhalt springen
Der Hoover Dam bei Boulder City von der Mike O'Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge.

Ein Bauwerk der Superlative – Zu Besuch am Hoover Dam

Ein historisches Bauwerk der Ingenieurskunst: Der Hoover Dam bei Boulder City in Nevada begeistert durch seine Architektur und Vielseitigkeit. Allerdings gilt die Staumauer inzwischen auch als Sinnbild des Klimawandels.

Wie der Hoover Dam den Südwesten der USA veränderte

Es gibt wohl keinen Staudamm auf dieser Welt, der so vielseitig ist wie der Hoover Dam. Die riesige Talsperre entstand zwischen 1931 und 1935. Bis heute dient der Hoover Dam vor allem dazu, die US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien und Nevada mit Wasser und Strom zu versorgen. 

In diesem Artikel blicken wir auf die Geschichte des Staudamms zurück und betrachten das Bauwerk einmal aus verschiedenen Blickwinkeln. Denn der Hoover Dam steht vor allem für das wirtschaftliche Wachstum im Südwesten der USA. Doch sein Bau brachte auch Schattenseiten mit sich. Der sinkende Wasserspiegel und zunehmende Dürren sind auch auf die große Talsperre zwischen Nevada und Arizona zurückzuführen. 

Ein Wirtschaftsmotor in der Wüste

Vor dem Bau des Hoover Dam hatte die Bevölkerung im Südwesten der USA im 20. Jahrhundert immer wieder mit Fluten und Dürren zu kämpfen. Der Colorado River machte, was er wollte. Landwirtschaft und Industrie hatten Probleme, weiter zu wachsen.

So schmiedete man Pläne für den Bau einer Talsperre. Mit dieser Talsperre wollte man sowohl den Wasserzufluss durch den Colorado River steuern können als auch Strom durch Wasserkraft gewinnen.

Für die Umsetzung dieser Pläne sprach sich später auch Herbert Hoover aus. Hoover war von 1928 bis 1932 der 31. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er rührte vor und während seiner Präsidentschaft kräftig die Werbetrommel für das Großprojekt.

Die Bauarbeiten für den Hoover Dam begannen schließlich am 20. April 1931. Zuvor hatte man bereits elf Jahre nach einer geeigneten Stelle für den den Staudamm gesucht. Fündig wurden die Experten dann im Black Canyon, rund 45 Kilometer südöstlich von Las Vegas.

Ein Massivbauwerk entsteht

Bevor man mit dem Bau des Staudamms beginnen konnte, musste man zunächst einige Voraussetzungen schaffen. Zum einen benötigte man Straßen und Schienen, um Baumaterial zu transportieren. Zum anderen musste man den Colorado River umleiten.

Hierzu bohrte man vier Tunnel durch das angrenzende Gebirge, durch die das Wasser fließen konnte. Außerdem baute man einen kleineren provisorischen Damm, damit das Wasser vollständig durch die Tunnel fließen konnte. Die Tunnel goss man später wieder mit Beton zu.

Bei einer Bogengewichtsmauer setzt die Staumauer dem Wasser zum einen das Eigengewicht entgegen, indem sich ein Teil der Last auf die Länge verteilt. Zum anderen leitet die Bogenform die Kräfte nach links und rechts in die Hänge. 

Beim Bau der Staumauer, einer so genannten Bogengewichtsmauer, gab es weitere Herausforderungen, die man bewältigen musste. So konnte man das Grundgerüst des Damms nicht einfach in einem Stück aus Beton gießen. Durch die Hitze in der Wüste hätte die Betonmasse noch länger als bis zum heutigen Tag auskühlen müssen, also rund 100 Jahre. Und so viel Zeit hatte man gewiss nicht.

Beton verwendete man beim Bau trotzdem. Und zwar in Form von 1,50 Meter hohen Betonblöcken, die man mit Kühlungsleitungen ausstattete und Eiskaltes Wasser durchfließen ließ. Als die Blöcke ausgehärtet waren, verfüllte man die Leitungen ebenfalls mit Beton, um die Klötze miteinander zu verbinden.

Am Ende zählte man 2,6 Millionen m³ Beton, die man für den Bau des Hoover Dams benötigte. Dazu kamen noch 43.500 Tonnen Stahl. Aus dieser riesigen Menge an Baumaterial entstand eine Staumauer in Höhe von 220 Metern und einer maximalen Breite  (Kronenlänge) von rund 397 Metern.

Und nicht nur mit diesen Zahlen trumpft der Hoover Dam groß auf. Die Dicke der Staumauer vergrößert sich von oben nach unten betrachtet von nur knapp 14 Metern auf satte 201 Meter.

Insgesamt dauerte es vier Jahre den Hoover Dams zu bauen. Die Bauarbeiten gingen von 1931 bis 1935. Eine relativ kurze Zeit für ein derartiges Bauprojekt. Doch der schnelle und komplexe Bau hatte seinen Preis. So kostete der Bau am Ende etwa 165 Millionen US-Dollar statt wie zunächst geplant rund 50 Millionen. Besonders tragisch: Beim Bau starben 96 Menschen.

Im Durchschnitt arbeiteten 3500 Menschen in den vier Jahren am Großprojekt Hoover Dam.

Ein Gedenkstein auf der Staumauer des Hoover Dams erinnert an die Leistung der Ingenieure.
Ein Gedenkstein auf der Staumauer erinnert an die Leistung der verantwortlichen Ingenieure. Unten ist die Grenze zwischen Nevada und Arizona gekennzeichnet, die sich genau in der Mitte der Staumauer des Hoover Dams befindet. Foto: Niklas Brose

Der Präsident kommt zur Einweihung

Als man den Hoover Dam am 29. Mai 1936 offiziell fertig stellte, kam der Präsident höchstpersönlich, um das Bauwerk einzuweihen. Allerdings nicht unter dem Namen Hoover Dam. 1933 entschied man sich, den Staudamm fortan Boulder Dam zu nennen. Ex-Präsident Hoover war beim Volk in Ungnade gefallen, da er aus Sicht der Wähler nicht im Stande war das Land aus der Wirtschaftskrise zu führen. Er verlor die Wahl gegen Franklin D. Roosevelt. 

Grund genug für den neuen Präsidenten Roosevelt diese einmalige Gelegenheit zu nutzen. Er hatte nun die Chance einen echten Wirtschaftsmotor für die USA ins Leben zu rufen. Und das tat Roosevelt dann auch feierlich im Frühjahr 1936 und konnte die Eröffnung so auch als seinen Erfolg verkaufen.

Gedenktafel an der Staumauer für Präsident Herbert Hoover.
Eine Gedenktafel am Hoover Dam, die an den 31. amerikanischen Präidenten Herbert Hoover erinnert. Hoover initiierte das Projekt einer Talsperre im Südwesten der USA. Foto: Niklas Brose

Elf Jahre später entschied der US-Kongress dann wieder zum ursprünglichen Namen zurückzukehren und dabei zu bleiben.

Der Hoover Dam bringt Strom und Wasser für alle

Neben Stahl und Beton besteht der Hoover Dam auch noch aus einem funktionalen Innenleben. So verbaute man im Innern der Staumauer damals 19 Turbinen, um Energie zu gewinnen. 

Schon damals konnten diese Turbinen 1,3 Millionen Kilowattstunden Strom herstellen. Inzwischen produzieren 17 neue und modernere Turbinen ganze zwei Millionen Kilowattstunden Strom für die US-Bundesstaaten Arizona, Nevada und Kalifornien. 

Bis heute ist der Hoover Dam eine der wichtigsten Kraftwerke in den USA. Und auch die Trinkwasserversorgung im heißen und trockenen Südwesten hängt maßgeblich von der Talsperre ab.

Lake Mead: Vom gefüllten Wasserspeicher zum Sorgenkind

Der aufgestaute Colorado River bildete nach dem Bau des Hoover Dams nämlich den rund 170 Kilometer langen und 640 m² großen Stausee Lake Mead.

Der Lake Mead ist inzwischen längst nicht mehr einfach nur ein riesiger Wasserspeicher für die oben genannten Bundesstaaten der USA. Rund neun Millionen Menschen nutzen den Stausee im Jahr um verschiedenen Freizeitaktivitäten nachzugehen und sich zu erholen. So zieht es das ganze Jahr über Angler, Camper oder Wanderer in die Lake Mead National Recreation Area. Und auch Bootsfahrer und Wasserski-Fans nutzen den beliebten Stausee, um sich die Zeit zu vertreiben. 

Der Lake Mead von der Staumauer des Hoover Dam.
Blick von der Staumauer des Hoover Dam auf den aufgestauten Lake Mead. Der Wasserspiegel ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Foto: Niklas Brose

So idyllisch und beeindruckend das Projekt Hoover Dam und Lake Mead erscheint, es überdeckt auf riskante Art und Weise gefährliche Konsequenzen. Bereits seit vielen Jahren zeigen sich die Schattenseiten, die der Bau des Hoover Dam für Mensch und Natur mit sich bringt. So sinkt der Wasserspiegel des Lake Mead nahezu kontinuierlich. Während die heißen Temperaturen im Südwesten der USA von Sommer bis Herbst regelmäßig neue Rekordwerte erreichen, steigt der Wasserbedarf in der Region. 

Ein Teufelskreis, den man insbesondere in Kalifornien durch Sparmaßnahmen beim Wasserverbrauch durchbrechen möchte. 

Entlang der Staumauer von Nevada nach Arizona

Heute ist der Hoover Dam ein beliebtes Ausflugsziel von Las Vegas aus. Die Fahrt dauert knapp eine Stunde und ist schon von Boulder City aus ein absolutes Highlight. 

Biegt man bei Boulder City auf die Straße zum Hoover Dam ab, erhält man bereits nach wenigen Minuten einen weiten Blick auf den riesigen Lake Mead. Diese Aussicht gibt bereits einen ersten Eindruck, welche Wassermengen der Hoover Dam aufstaut. 

Noch deutlicher wird die Bedeutung des Hoover Dams wenn man sich der Zufahrt zur Staumauer nährt. Hier erwartet jeden Besucher ein Sicherheitscheck und ein strenger Blick der Sicherheitskräfte. 

Hat man diesen bestanden muss man noch etwa zwei Kilometer fahren, um die Schlucht und die Talsperre zu erreichen. Doch dann erwartet einen ein Blick der Superlative. Stark und machtvoll erstrahlt die massive Betonstaumauer im Sonnenlicht. 

Doch der Genuss muss noch einige Zeit warten, denn erstmal gilt es einen Parkplatz zu finden. Den findet man am besten auf der Arizona-Seite, indem man einmal die Staumauer überquert. Denn der Colorado River und die Mitte des Hoover Dams bilden genau die Grenze zwischen den beiden US-Bundesstaaten. Je nach Jahreszeit kann man auf dem Hoover Dam dann sogar zwischen zwei Zeitzonen hin und her spazieren. In Arizona wäre es dann immer eine Stunde später als in Nevada. 

Bei der Überfahrt heißt es erst einmal Vorsicht walten lassen. Denn die vielen Touristen laufen gerne mal einfach über die Straße, ohne dabei auf den Verkehr zu achten. Und da es am Hoover Dam für die Fußgänger extra Zebrastreifen gibt, bestehen die Fußgänger hier auch (zurecht) auf ihr Vorrecht. 

Also heißt es Acht geben auf verträumte Touristen. Doch schnell fahren geht hier sowieso nicht. Erstens gelten hier maximal 15 Meilen pro Stunde. Zweitens ist für gewöhnlich auf dem Hoover Dam so viel los, dass man die Staumauer nicht sehr viel schneller als mit Schrittgeschwindigkeit überqueren kann.

Parkplätze mit Aussicht

Hat man den großen Rummel auf der Staumauer erstmal hinter sich gelassen, muss man nun nur noch einen Parkplatz finden. Wer seine Ruhe möchte, fährt bis ganz oben. Dafür muss man zwar etwas länger hinunter zur Staumauer laufen, es gibt aber auch eine Belohnung. Von hier oben hat man nämlich einen ruhigen und tollen Blick auf den Highway 93, der sich von hier aus südlich durch Arizona schlängelt und den Weg zum Grand Canyon vorgibt.
Der Highway 93 in Arizona.
Blick auf den Highway 93, der von hier aus nach Kingman, Arizona führt. Von da aus geht es weiter über die Interstate I-40 nach Flagstaff und zum Grand Canyon Nationalpark. Foto: Niklas Brose

Wenn man das Auto geparkt und die Aussicht auf den Highway 93 genossen hat, geht es nun zu Fuß in Richtung Staumauer. Auf dem Weg stößt man nun noch auf einen weiteren Parkplatz mit Souvenirshop. Wer also noch Mitbringsel für zuhause sucht, der wird hier sicher fündig. 

Weiter unten angekommen stößt man auf das erste tolle Panorama. Die Rückseite der Staumauer mit den Wassereinlauftürmen zeigen deutlich auf, dass der See eigentlich mehr Wasser führen könnte.  

Die Rückseite der Staumauer des Hoover Dams mit den vier Wassereinlauftürmen.
Das Wasser stand schon mal deutlich höher. Hier zu sehen: Die Rückseite der Staumauer und die vier Wassereinlauftürme. Foto: Niklas Brose

Einige Meter weiter zeigt es sich noch deutlicher, denn dort stößt man auf einer der beiden riesigen Rinnen zur Hochwasser-Entlastung. Diese Anlage war bisher nur einmal im Einsatz, nämlich im Jahr 1983. Da maß man am Lake Mead nämlich den bislang höchsten Wasserstand. Seit dem Jahr 1999  allerdings sinkt der Pegel nahezu kontinuierlich.

Die Abflussrinne ist sogar so breit, dass die Fahrbahn, die über die Staumauer führt mit einer eigenen Brücke über die Rinne verläuft. Theoretisch könnte man bei Hochwasser also Wasser aus dem Stausee ablassen ohne die Turbinen zu benutzen oder die Staumauer zu fluten. 

Die zweite Abflussrinne befindet sich auf der anderen Seite und ist über den Zugang gegenüber vom Visitors Center zugänglich.

Die Hochwasser-Entlastungsanlage am Hoover Dam.
Hier lief schon lange kein Wasser mehr hinein. Blick in die trockene Hochwasser-Entlastungsanlage am Hoover Dam. Foto: Niklas Brose

Wann das in Zukunft wieder geschehen könnte scheint fraglich. So wirkt die Anlage nach ihrem einzigen und letzten Einsatz in den 80ern stark eingestaubt.

Über die Staumauer zu Fuß nach Nevada

Hat man sich die riesige Abflussrinne erst einmal zu Augen geführt, erwartet einen wenige Meter weiter dann der lang ersehnte Blick von und auf die Staumauer. Auf der einen Seite der riesige Stausee Lake Mead und die vier Wassereinlauftürme, auf der anderen Seite der Blick in die Tiefe auf den plötzlich ganz kleinen Colorado River. 

Dabei vergisst man dann gerne mal, dass man auf einmal Arizona verlassen hat und zu Fuß nach Nevada spaziert ist. 

Eine Uhr zeigt die Uhrzeit am Hoover Dam für den US-Bundesstaat Arizona an.
Hier gilt Arizona-Zeit. Eine der Uhren an den Wassereinlauftürmen. Foto: Niklas Brose
Eine Uhr am Hoover Dam zeigt die Uhrzeit in Nevada an.
It's Nevada-Time. Foto: Niklas Brose

Blickt man dann die Staumauer hinunter lässt sich die Menge an Beton erkennen, die man damals in der Staumauer verbaut hat. 

Die Staumauer des Hoover Dams im Black Canyon.
Seitlicher Blick auf die Vorderseite der Staumauer. Foto: Niklas Brose

Zudem lässt sich über die gesamte Tiefe die Schichtung der vielen einzelnen Betonklötze ausmachen. Dabei erstrahlt die helle Staumauer im Sonnenlicht wie ein riesiges Bollwerk inmitten der rötlichen und großen Felsen der angrenzenden Schlucht. 

Gerade an warmen und sonnigen Nachmittagen ein absolutes Highlight.

Tief unten am Grund erkennt man neben den ganzen Stromleitungen auch plötzlich wieder den Colorado River, der sich nun vom riesigen Stausee wieder zum Fluss verwandelt hat.

Blick auf den Colorado River und das Kraftwerk, wo der Strom für Arizona, Kalifornien und Nevada gewonnen wird.
Hier kommt wieder der Colorado River zum Vorschein. Außerdem sind die Stromleitungen zu erkennen, die von hier aus dem Wasserkraftwerk kommen in die verschiedenen Richtungen verlaufen. Foto: Niklas Brose

Lässt man den Blick dann wieder nach oben schweifen, fällt einem die riesige Brücke auf, die über die Schlucht führt. Es handelt sich dabei um die Mike O’Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge. Über diese Brücke führt der oben bereits benannte Highway 93 nach Arizona hinein. Den Namen verdankt sie dem 23. Gouverneur von Nevada, Mike O’Callaghan und dem US-Veteran Pat Tillmann.

Blick auf die Schlucht und die Mike O'Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge.
Die Mike O'Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge von der Staumauer aus fotografiert. Foto: Niklas Brose

Außerdem hat man von dem begehbaren Teil der Brücke den wohl besten Ausblick auf den Hoover Dam, doch dazu später mehr. 

Ein Denkmal für die schuftenden Bauarbeiter

Angekommen auf der andere Seite empfiehlt es sich, sich erneut vor Augen zu führen, welch schwere Arbeit Menschen auf sich genommen haben und welche Mengen an Baumaterial man in dieses Projekt investiert hat. 

Wem das nicht gelingen sollte, kein Problem. Spätestens jetzt wird man durch verschiedene Denkmäler daran erinnert. 

Am Eingang zur Hoover Dam Exhibit Gallery erinnert eine Aufschrift in Großbuchstaben an das Jahrhundertprojekt und die Bauzeit in den 1930er-Jahren. Ursprünglich war das Gebäude ein Hauptquartier für Soldaten, die den Hoover Dam im zweiten Weltkrieg beschützten. 

Heute kann man hier mehr über Geologie und Geschichte der Region rund um den Hoover Dam erfahren. 

Die Bauzeit Des Stauadamms ist auf dem Hoover Dam Exhibit Building dargestellt.
Am Eingang des Hoover Dam Exhibit Building wird man direkt an die vierjährige Bauzeit der Sehenswürdigkeit erinnert. Foto: Niklas Brose

Nur wenige Meter weiter stößt man erneut auf ein Denkmal, das wie üblich den amerikanischen Patriotismus repräsentiert.

Eine amerikanische Flagge und eine der Figuren der "The Winged Figures of the Republic" ragen in die Höhe.
Eine der Figuren der "The Winged Figures of the Republic" ragt neben der amerikanischen Flagge in die Höhe. Foto: Niklas Brose

 Die so genannten The Winged Figures of the Republic befinden sich direkt gegenüber vom Visitors Center. Dabei handelt es sich um zwei Figuren aus Bronze, die der norwegische Immigrant Oskar J.W. Hansen damals zur Eröffnung des Staudamms beisteuerte. 

Die beiden Figuren, die links und rechts einer amerikanischen Flagge stehen, sollen jeweils starke Männer mit Engelsflügeln darstellen.

Mit diesem Denkmal wollte Hansen an die Stärke der am Bau beteiligten Männer erinnern und auch die Fähigkeiten, die Kraft und die Leistung der Menschheit selbst würdigen.

Noch mehr "Hoover Dam Experience"

Wer jetzt noch mehr vom Hoover Dam sehen möchte, der kann im Visitors Center eine Hoover Dam-Tour buchen, die einen auch durch das Innenleben des Bauwerks führt.

Für Hungrige stehen die Türen des Hoover Dam Cafés offen, in dem es die üblichen amerikanischen Snacks und Drinks sowie Souvenirs gibt. 

In jedem Fall lohnt sich der Weg zurück zum Parkplatz über die Staumauer, um dann den Weg zum wohl besten Aussichtspunkt auf den Hoover Dam einzuschlagen. 

Der Hoover Dam von oben

Nachdem man sie bislang nur von unten sehen konnte, geht es nun auf die Mike O’Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge hinauf. Ein kleiner Perspektivwechsel also, da man gleich den Hoover Dam von oben sehen wird.

Doch bevor es soweit ist, muss man zunächst wieder ein Stück zurück fahren. Und zwar zum Boulder Dam Bridge parking. Hier kann es sich schon mal stauen, sodass man eventuell einige Zeit auf einen freien Parkplatz warten muss.

Hatte man irgendwann erfolgreich das Auto abgestellt, geht es zu Fuß weiter. Einige Stufen oder den barrierefreien Weg hinauf zur Brücke, dann ist man schon fast am Ziel. Dabei wird man nochmal freundlich durch das Welcome to Nevada Sign im Silver State willkommen geheißen.

Nach etwa 400 Metern über die Brücke und am Highway 93 entlang kommt man irgendwann zu einem Schild mit der Aufschrift „Building Greatness“. Und genau diese Greatness tut sich nun vor einem auf. 85 Meter über dem Hoover Dam bietet sich ein spektakuläres Panorama auf die gewaltige Staumauer und die Umgebung. 

Der Hoover Dam bei Boulder City von der Mike O'Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge.
Der Hoover Dam von oben. Von der Mike O'Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge bietet sich ein spektakuläres Panorama auf den Hoover Dam und die Umgebung. Foto: Niklas Brose

460 Meter entfernt von der Staumauer und verwöhnt von diesem Ausblick sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass man gerade in 270 Meter Höhe über dem Colorado River und damit auf der zweithöchsten Brücke Amerikas steht.

Bei der Mike O’Callaghan-Pat Tillman Memorial Bridge handelt es sich übrigens um eine noch sehr junge Brücke. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 2005. Fertigstellung und Eröffnung fanden im Jahr 2010 statt. 

Gemeinsam mit dem Hoover Dam ergibt sich somit ein eindrucksvolles Gesamtwerk der Architektur, das immer eine Reise wert ist. 

Zwischenstopp oder Tagesausflug?

Ein Ausflug zum Hoover Dam eignet sich für jeden Aufenthalt in Las Vegas. So dauert die Autofahrt zur Staumauer je nach Verkehrslage rund eine Stunde. Wer alles sehen und erleben möchte, sollte einen ganzen Tag dort einplanen. Auf dem Rückweg empfiehlt sich zudem ein kleiner Abstecher nach Boulder City. 

Doch auch für Durchreisende auf dem Weg zum Grand Canyon Nationalpark kann ein Zwischenstopp am Hoover Dam eine kleine Verschnaufpause vor der etwa vierstündigen Weiterfahrt bieten. 

Aktuell lohnt es sich bei jeder Anreise die Staumauer zunächst mit dem Auto zu überqueren. Auf der Arizona-Seite gibt es nämlich mehr Parkplätze, die derzeit noch kostenfrei sind. 

tEILE DIESEN bEITRAG